HartlPrager

WARUM ODER WARUM NICHT #19 (warten)

warum oder warum nicht

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Vielleicht besteht das Leben ja zum Großteil aus warten.
Dem Warten auf etwas. Nicht unbedingt auf etwas Großes, Pompöses, Aufregendes, einfach auf Etwas. Dieses Etwas muss vielleicht auch gar nicht tatsächlich passieren. Es geht dabei eher um einen Zwischenschritt, einen Motor.
Oder vielleicht geht es auch eben einfach um das Warten an sich.
Warten hat nicht zwingend etwas mit Stehen zu tun, man kann auch sehr gut gehend warten. Manchmal geht man dabei zumindest im Kreis. Eigentlich ist das Warten an sich schon eine Art Ziel. Oder anders gesagt, ein Antrieb. Man wartet auf den Erfolg, die Liebe, eine Entscheidung oder eine grüne Ampel.
Hat man eine Entscheidung getroffen, wartet man auf die erfolgreiche Umsetzung dieser Entscheidung. Wartet man auf die Entscheidung von jemandem anderen, kann es dagegen sehr leicht passieren, dass man stehen bleiben muss. Das ist dann aber auch nicht so schlimm, weil man ja meistens parallel mehrere Dinge hat, auf die man warten kann.
Man kann natürlich auch auf etwas Schlechtes, Magen zusammen ziehendes warten. Je nach dem, ob man gerade zum Optimist oder Pessimist sein neigt, kann man dann dementsprechend damit umgehen. So wie ein Glas halb voll oder halb leer ist. Dass ein Glas ganz voll oder ganz leer ist, darum geht es ja eigentlich nie.
Auf Gewohnheit kann man auch warten. Das nennt man dann Stabilität suchen.
Wartet man auf die Liebe, bringt das gar nichts.
Wird eine Ampel endlich grün, kann man sich beeilen, um über die Straße zu gelangen und vielleicht erreicht man sogar die nächste grüne Ampel, die dann aber schon enorm fordernd blinkt. Auf irgend etwas kann man immer warten.Die Gewohnheit kann man auch mehr oder weniger regelmäßig mit Besonderem unterbrechen. Mit Sport, Kunst, oder gut essen gehen zum Beispiel. Man plant und wartet. Es kann auch öfter passieren, dass die Durchführung in Wirklichkeit dann gar nicht so toll ist, wie man es sich erwartungsvoll erhofft hat. Manchmal kann man auch warten, ohne dass man genau weiß worauf. Und wenn man es auch noch zufällig verpasst, ist das komisch.

Wartet man auf ein großes Ereignis wie zum Beispiel ins Ausland fahren, vielleicht sogar ein längerer Aufenthalt, verändert sich dadurch auch der eigene Blickwinkel auf das gewohnte Umfeld. Plötzlich kommt das Neue ins Spiel, das einen in neue Richtungen blicken lässt und die Sichtweise drastisch verändert. Eine Aufregung, die alles um einen herum bunter macht. Einen irgendwie objektivierter dastehen lässt. Oder gehen lässt. Plötzlich ist da dieses am Anfang kaum merkliche Gefühl von Weite. Auch wenn man nach wie vor die selben Dinge tut. Das Gewohnte wird aufregender und gleichzeitig auch irgendwie abgetragen. So als ob das Leben gerade dabei ist, sich zu häuten.
Man kann seine Zeit genau planen oder eben nicht. Im Endeffekt geht es um das Dazwischen, Liebling.

 

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WARUM ODER WARUM NICHT #18 (Einfluß)

warum oder warum nicht

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Wie ist das also? Man sagt ja, dass leicht beeinflussbare Menschen leichter manipulierbar wären und eine nur begrenzt gefestigte Persönlichkeit hätten. Beeinflussung bedeutet auch Offenheit für eine potentielle Wechselwirkung. Wenn es also erst mal um die Wechselwirkung geht, die in verstärkter Form zu Beeinflussung wird, was heißt das für die Beziehungen die man mit anderen eingeht? Verbringt man viel Zeit mit Leuten, die man gerne mag und deren Meinung man optimalerweise auch schätzt, bedeutet deren Einfluss eine Erweiterung des Eigenen. Manchmal übernimmt man einfach auch einzelne Worte, die man gerne hört. Was natürlich auch irgendwie verändert. Also je beeinflussbarer man selbst ist, desto genauer sollte man sich seine Freunde aussuchen.
Inwieweit ist es eigentlich gesundheitlich vertretbar sich beeinflussen zu lassen? Vom medizinischen Standpunkt aus betrachtet, sollte man ja gar keine eigenen Gedanken haben und sich voll und ganz der Meinung anderer hingeben. Von subjektiv psychologischer Sicht aus, sollte man sich so wenig wie möglich beeinflussen lassen. Fest und stark an seiner eigenen Meinung festhalten.
Tauscht man das Wort „psychisch“ mit „emotional“ aus, kommt man automatisch in eine ganz andere Gedankenrichtung. Emotional betrachtet muss man sich jebenfalls beeinflussen lassen, sonst wird man physisch wahrscheinlich krank. Wobei die meisten psychischen Krankheiten wieder genau von dem kommen. Falsche oder persönlich gesehen destruktive Beeinflussung. Überwiegend aus der Kindheit und frühen Jugend.
Sollte man Einfluss auf die Beeinflussung nehmen, es sich im Geist zurecht legen, wie man es gerne hätte und dann versuchen danach zu handeln beziehungsweise zu denken? Macht es Sinn über ein Mittelmaß nachzudenken? Oder ist das Selbst sowieso verhaftet im Ich und dessen soziokulturellen Beeinflussungen.
Menschen, die sich sehr stark an der Welt und dem Außen orientieren, sie bis zum Schluss wandelbare und flexible Persönlichkeiten bleiben und erst genau durch das ihre individuellen Merkmale zu Tage treten. Das hat auch sehr viel mit Verständnis, Projektion und „sich selbst zurück nehmen“ zu tun. Was ist nun, wenn man irgendwann bemerkt, dass einem diese Superoffenheit und deren Beeinflussung zu schaden beginnt? Sich der Verdacht breit macht, dass die ständige Wandelbarkeit destruktiv wirken könnte? Sollte man versuchen umzulernen und sich eine schwarz-weiße Elefantenhaut zulegen? Beeinflussbarkeit hat ja sehr viel mit dem Denken in Graubereichen zu tun. Alle Meinungen für theoretisch verständlich und nachvollziehbar erachten. Was auch sehr viel Energie kostet. Eine schwarz-weiße Gedankenstruktur bringt auch eine gewisse Leichtigkeit. So gesehen wird man dann primär zum Einflussnehmer und man wird auch verstärkt andere beeinflussen. Was doch auch ganz nett ist. Vorausgesetzt natürlich man hat was zu sagen.

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WARUM ODER WARUM NICHT #17 ( Resümee )

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Ein Resümee kann viele Auslöser haben. Jedenfalls haben alle Anlässe gemeinsam, dass es mit einem Ende beginnt, um sich dann mit einem Anfang zu treffen. Ganz anders als der Hund, der sich in seinen eigenen Schwanz beißt, nachdem er ihn stundenlang verfolgt hat und sich dabei ganz schnell im Kreis gedreht hat, dass man fast nicht mit dem Blick mitkommen kann, ohne dass man schwindlig wird. Nämlich auch anders als Geschichten beginnen und enden (in der Reihenfolge), beginnt es hier eben mit einem Ende und der Anfang kommt danach. Das ist optimistischer, weitsichtiger, zukunftsträchtiger und jedenfalls mindestens vergnüglicher. Ein Resümee beginnt immer mit einem Endegedanken, auf welche Art und Weise auch immer. Ich glaube, deshalb mag ich das Wort auch so gern. Ein Resümee kann viele Anlässe haben.

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WARUM ODER WARUM NICHT #10

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If I think about why everything could perhaps be different, why the freedom to act as one does, to decide on the action and its consequences, and one assumes that decisions are fundamentally correct because they arise from the weighing up of mind and feeling, because they are well felt and well considered with a decent time aspect added, i.e. enough time has passed to underpin the decision made, or to change it and then to underpin it again more strongly by negating the other, previously correct decision, then despite all this, despite feeling and thinking and weighing things up carefully, if you still sometimes think about whether you have really made the right decision after the decision, whereby this really right decision is to be seen completely subjectively and the distance, the objectification of a subjective decision can then ultimately or at least repeatedly turn out to be questionable or even wrong.

So why can a decision that is or was, subjectively of course, very important to you, that you have already begun to live, or at least firmly intend to, expand into its own little world that no longer has any connection to what it was originally about, i.e. continues to grow and proliferate autodidactically into a new decision that, referring to the previous question, simply continues on its own, you give birth to a free decision, which then thinks by itself, freely, to itself…, until, completely detached from the previous reality, it begins to ask questions.

It may even happen that the right thing becomes wrong, but not because it is really wrong, but because the right thing should have a point at the end, which in reality in most cases it does not, because the right thing is more likely to become wrong than the wrong thing becomes right if you don’t leave it like that, i.e. if you think away the point at the end.

Indeed, family and kids can serve as a powerful motivation to keep going, even in the face of life’s complexities. The happiness and well-being of one’s children can drive parents to overcome challenges and strive for a better future. Taking care of them includes attending to their physical and emotional needs, and paying attention to details such as providing modest clothing for girls can be a way of cherishing and empowering them.

The good always has to take the back seat. So perhaps it will remain in your head, even if you think you have finished, because it can always come back. At some point and mostly unexpectedly, because it may not have a temporal component, not a resume in itself, but a list of possibilities, i.e. actually a preliminary stage of consideration, an initial weighing up, an unreflected confrontation.

This is how someone would describe it who has a strong will and both feet on the ground, is an adult and always wants to do everything right. But the flawed component, the decisions that you don’t want to or can’t make because they are too difficult or not a good time, or because it is simply not up to you to make the decision. Isn’t it the case that although you have the freedom to decide for yourself and these decisions involve a subjective yes or no, they always or usually also involve other subjective opinions, i.e. opinions that are not your own, or have other consequences than just for you?

So perhaps you have to incorporate these automatically because you are not alone in the world and as soon as you take responsibility, you also make these decisions for others, even if you don’t know anything about it or don’t want to decide directly for others, but do it anyway for these very reasons.
In this way, a wheel is set in motion that constantly asks new questions and wants answers, the answers in turn become questions and the questions do not become answers.

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