HartlPrager

WARUM ODER WARUM NICHT #18 (Einfluß)

warum oder warum nicht

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Wie ist das also? Man sagt ja, dass leicht beeinflussbare Menschen leichter manipulierbar wären und eine nur begrenzt gefestigte Persönlichkeit hätten. Beeinflussung bedeutet auch Offenheit für eine potentielle Wechselwirkung. Wenn es also erst mal um die Wechselwirkung geht, die in verstärkter Form zu Beeinflussung wird, was heißt das für die Beziehungen die man mit anderen eingeht? Verbringt man viel Zeit mit Leuten, die man gerne mag und deren Meinung man optimalerweise auch schätzt, bedeutet deren Einfluss eine Erweiterung des Eigenen. Manchmal übernimmt man einfach auch einzelne Worte, die man gerne hört. Was natürlich auch irgendwie verändert. Also je beeinflussbarer man selbst ist, desto genauer sollte man sich seine Freunde aussuchen.
Inwieweit ist es eigentlich gesundheitlich vertretbar sich beeinflussen zu lassen? Vom medizinischen Standpunkt aus betrachtet, sollte man ja gar keine eigenen Gedanken haben und sich voll und ganz der Meinung anderer hingeben. Von subjektiv psychologischer Sicht aus, sollte man sich so wenig wie möglich beeinflussen lassen. Fest und stark an seiner eigenen Meinung festhalten.
Tauscht man das Wort „psychisch“ mit „emotional“ aus, kommt man automatisch in eine ganz andere Gedankenrichtung. Emotional betrachtet muss man sich jebenfalls beeinflussen lassen, sonst wird man physisch wahrscheinlich krank. Wobei die meisten psychischen Krankheiten wieder genau von dem kommen. Falsche oder persönlich gesehen destruktive Beeinflussung. Überwiegend aus der Kindheit und frühen Jugend.
Sollte man Einfluss auf die Beeinflussung nehmen, es sich im Geist zurecht legen, wie man es gerne hätte und dann versuchen danach zu handeln beziehungsweise zu denken? Macht es Sinn über ein Mittelmaß nachzudenken? Oder ist das Selbst sowieso verhaftet im Ich und dessen soziokulturellen Beeinflussungen.
Menschen, die sich sehr stark an der Welt und dem Außen orientieren, sie bis zum Schluss wandelbare und flexible Persönlichkeiten bleiben und erst genau durch das ihre individuellen Merkmale zu Tage treten. Das hat auch sehr viel mit Verständnis, Projektion und „sich selbst zurück nehmen“ zu tun. Was ist nun, wenn man irgendwann bemerkt, dass einem diese Superoffenheit und deren Beeinflussung zu schaden beginnt? Sich der Verdacht breit macht, dass die ständige Wandelbarkeit destruktiv wirken könnte? Sollte man versuchen umzulernen und sich eine schwarz-weiße Elefantenhaut zulegen? Beeinflussbarkeit hat ja sehr viel mit dem Denken in Graubereichen zu tun. Alle Meinungen für theoretisch verständlich und nachvollziehbar erachten. Was auch sehr viel Energie kostet. Eine schwarz-weiße Gedankenstruktur bringt auch eine gewisse Leichtigkeit. So gesehen wird man dann primär zum Einflussnehmer und man wird auch verstärkt andere beeinflussen. Was doch auch ganz nett ist. Vorausgesetzt natürlich man hat was zu sagen.

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